eine ganz persönliche Erinnerung an einen wundervollen Abend
„Das war ganz großes Theater“, wurde Claus nicht müde, seiner Begeisterung über die zu Ende gehende Weihnachtsfeier der SMart-Gruppe KölnBonn Ausdruck zu verleihen, während die letzten der über 60 Besucher in den Sitzrunden oder bei Frank an der Theke und seiner umfangreichen Whisky-Auswahl den Abend ausklingen ließen.
Und Claus musste es wissen, er hatte dort schon einiges gesehen, seit er in in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Bordellbetriebs 1995 begonnen hatte, unter dem Namen „no limits“ eine der ersten großen, regelmäßigen SM-Parties im Westen Deutschlands zu veranstalten, damals noch im Schankraum und dem ausgebauten legendären SM-Keller zusammen.
Später, Anfang der 2000er wurde der obere Teil, in dem gerade die Feier stattfand, zu dem bis heute bestehenden Heavy-Metal-Tempel "Valhalla". Die dann verkleinerten SM-Parties wurden im Keller, der ebenfalls bis heute legendär ist, fortgeführt.
Dort im Keller hatten 2013 auch wieder die Stammtisch und Themenabende begonnen, die unter dem Namen „Kölner Treff“ Talk & Learn & Play zu verbinden suchten. Über 70 Themenabende hatte es seither beim Kölner Treff gegeben und ab Dezember 2013 auch die erste Weihnachtsfeier.
Berühmt wurde die Feier aber erst später, als die berüchtigte „Vortragspflicht“ eingeführt wurde, da sich vorher immer nur wenige Freiwillige mit kurzen Beiträgen gemeldet hatten. Nun sollte im Prinzip Jede und Jeder einen kleinen Beitrag zum Abendprogramm leisten – ganz egal ob es nur ein Witz oder ein kurzes Gedicht oder prickelnde Buchauszüge oder eigene Geschichten waren. Trotz lauter Proteste im Vorfeld erwies sich das Konzept als voller Erfolg: So viele erregende oder lustige Einlagen ganz vieler Besucher machten die Feiern immer wieder zu einem besonderen Erlebnis.
Mittlerweile musste der Kölner Treff wegen einer umfangreichen Sanierung den Keller verlassen und bekam dann glücklicherweise eine Etage höher von Frank im „Valhalla“ Asyl. Frank betreibt es normalerweise nur Freitags und Samstags und erklärte sich bereit, einmal im Monat am dritten Dienstag speziell für den Kölner Treff zu öffnen – unter der Bedingung, dass ggf. Mindereinnahmen durch Spenden ausgeglichen werden.
Zwar gab es zunächst Befürchtungen, ob der Kölner Treff weiterhin so angenommen wird, da ja nun die Spielräume und -möglichkeiten des Kellers nicht mehr zu Verfügung standen, aber die regelmäßigen Themenabende zogen weiterhin immer mehr Besucher an. Und wer spielen wollte, konnte das weiterhin, da man ja unter sich war.
Auch die Weihnachtsfeiern fanden fortan oben statt, weiterhin mit der Vortragspflicht und nun kamen noch musikalische Einlagen von spontan bis zu einem Auftritt der Hausband hinzu. Und natürlich Knecht Rupprecht und das weiße und das schwarze Engelchen, die jedem Gast ein kleines Wundertütchen überreichten und ggf. auch die Leviten lasen und mit Rutenhieben unterstrichen.
So war es auch heute wieder gewesen. Während sich die Räumlichkeiten langsam füllten, wurden noch emsig die Wundertüten mit diversen Süßigkeiten und Kondomen befüllt und die Auftrittsbühne dekoriert. Den musikalischen Teil bestritten dieses Mal Johan und Carsten. Sie hatten ein breites DJ-Pult aufgebaut und wollten den Rest des Abends mit Elektrobeats und Synthi-Gitarre bestreiten, als ruhigere Slow-Techno-Hintergrundsmusik oder dramatischer als Begleitung für Vorführungen und Live-Spielsessions.
Der Bühnenraum füllte sich und alle warteten auf den Beginn. Wer aber auf sich warten ließ, war das obligatorische Dreigestirn aus Knecht Rupprecht und den Engelchen. Die waren aber wohl noch beim umkleiden.
Schließlich kamen die drei dann doch – allerdings wurde der Knecht nur vom männlichen weißen Engelchen und Oliver im Zofenkostüm begleitet. Zu meiner eigenen Überraschung riefen sie aber ständig „Uli! Wo ist der Uli?“
Ich war etwas ratlos, was das werden sollte. Wollten sie damit um Ausdruck bringen, nie sei er da, wenn man ihn braucht? Wie es sich aber dann bei einer kleinen Ansprache von Angelique, dem schwarzen Engel, herausstellte, ging es darum, meinen 60. Geburtstag ehren, den ich wenige Wochen zuvor begehen konnte.
Das Geschenk musste ich natürlich sofort auspacken und die neuen bunten Putzkittelschürzen sofort anziehen, so wie mich viele in meiner Rolle als Gastgeber und Thekenschlampe der Kellerspiele kennengelernt hatten. Die Überraschung war ihnen gelungen, ich hatte nichts geahnt!
Während das Bühnenprogramm seinen Lauf nahm, ging das Dreigestirn von Gast zu Gast, der erst würfeln und dann eine entsprechende Wundertüte abholen sollte.
Im letzten Jahr hatten die Wundertüten noch selbstbemalte kleine Weihnachtskugeln mit SMart-Emblem enthalten. Dieses Jahr waren als Neuerung kleine Aufgabenkarten enthalten, die Eliane vorbereitet hatte und jedem eine kleine Aufgabe mit dem Nebenmann, einem Fremden oder einem namentlich Benannten gab: Umarmen, einen Kuss, Hiebe austeilen oder empfangen etc.
Zum meiner zweiten Überraschung des Abends war darin mehrfach enthalten, mir fünf Hiebe geben zu dürfen. Hierzu stand auf der Bühne auch ein Bock bereit, über den ich mich daher sehr bald mit heruntergezogenen Hosen legen durfte.
Aus irgendeinem Grunde meldeten sich aber mehr Damen als entsprechende Aufgabenkarten vorhanden waren. Und so konnte sich im Laufe des Abends neben meiner Moni (die ebenfalls die Karte gar nicht selbst bekommen hatte) auch meine Mitstammtischleiterin Angelique den jahrelangen Wunsch erfüllen, mir endlich mal den Hintern zu versohlen für den Ärger, den es in der Zusammenarbeit immer mal gab.
Während also das Würfeln und Austeilen der Tütchen und das Aufgaben erfüllen seinen Zug durch das Lokal machte, gab es auf der Bühne das wie immer erwartete Vortragsprogramm. Neben einigen Texten oder Gedichten gab es am Mikrofon auch vorbereitete Liedeinlagen, die von DJ-Pult aus nach Kräften begleitet wurden, wobei sich herausstellte, dass das ganz ohne vorangegangene gemeinsame Probe doch schwierig ist oder zu erstaunlichen Ergebnissen führt.
Angestachelt durch die Vorträge gab dann noch jemand spontan „Country Roads“ zum Besten, wonach ich mich nicht lumpen ließ und „My Way“ nachschob, wozu sich spontan nochmals der gleiche Sänger auf die Bühne gesellte.
Auch Angelique sang noch ein Lied von Charles Aznavour a capella „Emmenez-moi“, worauf auch Claudia noch ein Lied in französisch vortrug.
Alle Vortragenden bekamen übrigens ein Lebkuchenherz und konnten sich zwischen der Aufschrift „Top“, „bottom“ aber auch „Schwein, „Schlampe“, „Niete“ entscheiden. Letztere gedachte Angelique übrigens mir zu – wie gut, dass ich auf Demütigungsspiele stehe. Der „Trottel“ hingegen sollte den ganzen Abend keinen Abnehmer finden, bis Claus sich auch dieses Lebkuchenherzes erbarmte.
Während der Vorträge verschwand parallel immer wieder ein Grüppchen in den darunter liegenden Spielkeller entweder zur reinen Besichtigung oder auch zum näheren Kennenlernen beim Spiel.
Neben Text und Musik gab es dann auch noch eine längere Bondage-Vorführung und das abschließende Highlight: Das weiße Engelchen tanzte – nun aber nackt – mit einer Stachelklemme und Gewichten an den Geschlechtsteilen an der Stange. Zu den Gewichten wurde gerne von einigen Damen noch nach und nach mehr dazugehängt und einer spontanen Eingebung folgend, spielte Angelique dann die zugehörige Domina – alles rythmisch und spannungsvoll untermalt von unserem Elektrobeat-Duo.
Das waren jetzt nur die Geschichten des Abends, die ich selbst mitbekam, unzählige weitere große und kleine gab es an jeder Ecke: Hier eine Interaktion zwischen einem Little und seiner Caregiverin – er lag in ihren Armen und sie knuddelte ihn – dort wurde spontan ein Gürtel aus den Hosenschlaufen gezogen und die Sub bekam ein paar Schläge auf dem bereitgestellten Bock auf der kleinen Bühne, in einer anderen Ecke lag ein Bottom zu Füßen seiner Herrin und am Eingang vollführte der schwarze Engel kleine gemeine Geduldsspiele mit Zigarette am verzückt dreinblickenden Claus.
Überall war gleichzeitig irgendetwas los, alles lief etwas unkoordiniert, aber alle machten mit bei dieser Weihnachtsfeier, die Claus hinterher zurecht als „großes Theater“ bezeichnete, "Schlingensiefsches Theater!"
Hier für alle von Euch, die irgendwie doch an Weihnachten hängen, eine fantastische Alternative zur Nordmanntanne: Auch ein Mann (kann aber auch eine Frau sein, wir legen ja großen Wert auf Gleichberechtigung...), auch hübsch dekoriert, aber vor allem wieder- und für andere Zwecke verwendbar! Das Beste: Natürlich alles total safe, sane und consensual (der langjährige SMart-Fan erkennt auf Anhieb den Tannenbaumhalter im Hintergrund, muharrharr.. :-)
Dieses kleine Schmuckstück (gemeint sind Bild und "Tanne" :-) entstand auf unserer Weihnachtsfeier am 24.11.2019 in Bochum – danke an alle Beteiligten!
Wie immer im Winter (wann auch sonst...? :-). Wie immer extrem beliebt. Und wie immer schnell ausgebucht... Und was ist mir Dir? Zögerst Du noch oder jubelst Du schon? Die diesjährige SMart-Weihnachtsfete findet statt am 24.11.2019 im Sadasia – mehr Infos hier...
Am Donnerstag, den 05.09.2019, haben wir unsere jüngste SMart-Gruppe in Dortmund gestartet – und mit knapp über 30 Teilnehmer*innen war es guter Start mit vielen Infos über SMart, schönen Gesprächen und anschließendem Spiel in den dafür bestens ausgestatteten Räumen des Sadasia! Mehr Infos zur Dortmunder Gruppe findest Du hier...
Liebe SMarties, liebe Freund*innen von SMart,
das lief ja noch deutlich besser als wir zu hoffen gewagt hatten: Zu unserem SMart Open House, bei dem wir über
und natürlich über
informiert und das Ganze
durften wir deutlich über 50 Gäste begrüßen, die anschließend noch lange in der Gastro des Bahnhof Langendreer gemütlich zusammen saßen!
Danke an alle, die dabei waren – und natürlich ganz besonderen Dank an die vielen Helfer*innen (allen voran Andreas aus Bochum), die mit ihrem Einsatz diesen Tag ermöglicht haben! Und hier noch ein paar Eindrücke:
Hallo liebe SMart-Mitglieder und -Freunde,
hier noch ein paar Impressionen vom diesjährigen CSD in Köln – und auch an dieser Stelle wieder vielen Dank an alle Besucher*innen und vor allem an die zahlreichen Helfer*innen (und ganz speziell an Angélique :-), die die SMart-Präsenz auf dem CSD durch ihre Unterstützung erst möglich gemacht haben!